DEUTSCHE KLEINBOOTMEISTERSCHAFTEN DER SENIOREN UND LEISTUNGSÜBERPRÜFUNG DER JUNIOREN U 19 IN BRANDENBURG AUF DEM BEETZSEE 14.-16.04.2023

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Ein Bericht von Thomas Kornhoff:

Mit den Vorläufen der Kleinbootmeisterschaften begann am Freitag, 14. April die Regattasaison für die Senioren des Deutschen Ruderverbandes am Beetzsee in Brandenburg an der Havel. Samstagmorgen erfolgte dann auch der Saisoneinstieg für die U-19 Sportler*innen mit den Vorläufen der diesjährigen Kleinbootüberprüfung. Für die Rhenania traten Natalie Weber, Paula Kollmann und Thea Dimitrova gemeinsam mit der RG Treis-Karden die Reise in den Osten an. Über das gesamte Regattawochenende begleitete uns das Tief “Rudolf”, und bescherte uns eine stabile Wetterlage mit Regen, Windgeschwindigkeiten um etwa 20km/h mit Böen bis 40km/h, Schaumkronen auf der Strecke und tiefer Boden am Sattelplatz. Noch nicht vollständig genesen, aber mit Startfreigabe des Arztes stürzte sich Natalie also Freitagnachmittag als erste unserer Damenriege ins Vergnügen, den Vorlauf im Leichtgewichtseiner der Frauen. Mit einem recht unangestrengt erruderten zweiten Platz in diesem Lauf, und der insgesamt drittschnellsten aller Vorlaufzeiten, gelangte sie ins Viertelfinale der besten 24 Ruderinnen. Bei nahezu unveränderten äußeren Bedingungen gewann Natalie samstagvormittags ihr Viertelfinale und zog problemlos ins Halbfinale der besten 12 ein. Erfreulich war die insbesondere unter den schwierigen Bedingungen gezeigte solide Technik, und die Tatsache, dass Natalie im Verhältnis zur Konkurrenz jeweils in der zweiten Streckenhälfte schneller wurde. Hochmotiviert und entschlossen legte Natalie dann samstagnachmittags ab, um sich einen der sechs Finalplätze zu holen. Diesmal jedoch wurden ihr die bis dahin gut beherrschten äußeren Bedingungen zum Verhängnis. Nachdem es bereits beim Aufwärmen zu ersten Problemen an den durchnässten Griffen gekommen war, ereilten Natalie im Rennen an zweiter Stelle liegend nach etwa 750m Krämpfe an den Unterarmen, welche eine Weiterfahrt unmöglich machten und sie zwangen, die Konkurrenz kampflos ziehen zu lassen. Da es Natalie auch am Sonntagmorgen noch nicht möglich war, auch nur die Zahnbürste zu halten, musste vor dem Finale-B abgemeldet werden. Rechtzeitig zur Kleinbootüberprüfung wurde Theas Zweierpartnerin Felicitas Welter (RG Treis-Karden) nach mehreren Wochen wieder einigermaßen fit. Mit den für die ungesteuerten Zweier sehr herausfordernden Bedingungen kamen die beiden am Samstagmorgen im Vorlauf gut zurecht, wurden Dritte, und qualifizierten sich für die obere Hälfte – Top 18 – des Feldes. Im nachmittäglichen Zwischenlauf erfolgte die Schlussattacke leider etwas zu spät, sodass sie um 0,5 Sekunden als Lauffünfte – unmittelbar vor dem Mainzer Ruderverein – den Einzug ins Finale B verpassten. Am Sonntagmorgen wiederholten die beiden leider den Fehler vom Vortag, als deutlich schnellstes Boot auf den letzten 500m, kam der Angriff zu spät, sodass sie dieses sehr enge Rennen mit knapp einer Länge Rückstand auf den Laufsieger als Fünfte beendeten. Insgesamt also Platz 17, was für die junge Mannschaft nicht enttäuschend, aber doch unter den Möglichkeiten war. Insbesondere weil die jahrgangsältere Mainzer Crew, die in allen bisherigen Begegnungen bezwungen werden konnte, diesen Lauf für sich entscheiden konnte. Paula Kollmann hatte den Ehrgeiz, mal festzustellen, wie sie sich als Leichtgewichtsruderin im Feld der 43 gemeldeten Juniorinneneiner der offenen Klasse einordnen würde. Paula konnte sich im Laufe der Regatta zwar von Lauf zu Lauf etwas steigern, konnte aber mit ihren schweren Konkurrentinnen nicht mithalten. In ihrem Vorlauf ruderte sie auf Platz sechs. Im Zwischenlauf um die Finale D bis F kam Paula auf den fünften Platz, und schrammte dabei knapp am Finale E vorbei. Am Sonntag bestritt sie das Finale F, in dem sie den zweiten Platz und somit den 32. Gesamtrang erreichte. Alles in allem ein durchwachsener Saisonauftakt. Paula hat sich bewiesen, dass es für sie wenig Perspektive in der offen Klasse gibt. Thea hat in einem nicht gut harmonierenden Zweier eine solide Leistung abgeliefert, und Natalie hat gezeigt, dass sie alle ruderischen und körperlichen Voraussetzungen für absolute Topleistungen hat – jetzt müssten diese Voraussetzungen noch störungsfrei und ohne “unglückliche Umstände” über eine gesamte Regatta zum Einsatz gebracht werden.

Fotos: Detlev Seyb und Maren Derlin/meinruderbild.de