DEUTSCHE JUNIOREN- UND JAHRGANGSMEISTERSCHAFTEN U17/U23 22.-25.06.2023

Veröffentlicht in: Leistungssport | 0

Bereits am Mittwoch, den 21. Juni machte sich eine kleine Gruppe Rhenan*innen, bestehend aus Philipp Jensen, Paula Kollmann, Thea Dimitrova und Natalie Weber gemeinsam mit Trainer Thomas Kornhoff auf den Weg nach Essen zu den DJM 2023. Am Mittwochabend wurde aufgrund der Unwetterwarnungen der Beginn der Meisterschaften am Donnerstagmorgen um eine Stunde nach vorne verlegt und ein Trainingsverbot für den Baldeneysee verhängt. So musste Philipp Jensen, erst wenige Tage zuvor von seinem Auslandsjahr in den USA zurückgekehrt, für den Vorlauf im Junioren B Doppelzweier, gemeinsam mit Elias Dickenschmid von der Mainzer RG, bereits um 06:30 auf die Strecke. Aufgrund  der Zeitumstellung konnte Philipp noch nicht sein wahres Leistungsvermögen ausschöpfen und  verpasste in beiden Bootsklassen den Einzug ins Halbfinale der besten zwölf Mannschaften. Diese Zeitanpassungsprobleme kamen nicht ganz unerwartet. Dennoch freute er sich, nach den erfolgreichen  Großbootwettkämpfen in den USA wieder etwas Wettkampferfahrung im Einer und Doppelzweier sammeln zu können und für den Koblenzer Ruderclub Rhenania  an den Start zu gehen. Nach der knapp vor Meldeschluss erfolgten Absage einer Sportlerin für den Juniorinnen A Leichtgewichtsdoppelvierer blieb für Paula Kollmann und Thea Dimitrova für die DJM nur die Startmöglichkeit im Leichtgewichtseiner. Freundlicher Weise stellte die RG Lahnstein unseren beiden Damen nach dem Rückzug ihrer Sportlerin die nun selbst nicht benötigten Boote in der passenden Gewichtsklasse zur Verfügung. Für diese selbstlose Unterstützung möchten wir uns hier herzlich beim Trainingsleiter der RG Lahnstein, Martin Otto, bedanken. Für Thea, die ja bis zur Münchner Juniorenregatta im Zweier der offenen Gewichtsklasse gestartet war, war die DJM gleichzeitig ihr zweites Rennen im Einer und als Leichtgewicht. Sie gewann am Donnerstag ihren Vorlauf mit der viertschnellsten Zeit aller Läufe und zog so direkt ins Halbfinale ein. Paula lieferte ebenfalls ein gutes Rennen, verpasste aber als Vorlaufdritte den Direktaufstieg. Während also Thea einen freien Freitag hatte, musste Paula in den Hoffnungslauf, über den sie aber ungefährdet ebenfalls ins Halbfinale einzog. In den samstäglichen Halbfinalen schaffte Thea mit einem dritten Platz den Finaleinzug und Paula ruderte ins B-Finale. Dort gelang ihr am Sonntagnachmittag ein ordentliches Rennen, was den vierten Rang mit etwas über drei Sekunden Rückstand auf die Laufsiegerin und den zehnten Gesamtrang bedeutete. Im Finale A startete Thea nach missglücktem Start und anfänglichen Steuerproblemen vom deutlich letzten Platz eine 1.500m lange Aufholjagd, die mit einem gut abgesicherten vierten Platz belohnt wurde. Der Abstand zur Bronzemedaille allerdings konnte nach dem verpatzen Rennbeginn nicht mehr geschlossen werden. Ein mehr als achtbares Ergebnis für Thea in ihrem ersten Jahr bei den Juniorinnen A. In der U-23 Klasse, wo es bei der DJM auch um die Nominierung für die U-23 Weltmeisterschaften ging, war Natalie Weber im Leichtgewichtseiner und Leichtgewichtsdoppelvierer am Start. Aufgrund ihres Rankings hatte Natalie einen Platz im WM-Doppelvierer schon vor der DJM sicher, das Ziel war aber, die Direktqualifikation im Einer mit einem Meistertitel zu schaffen. Die Meisterschaft begann für Natalie aufgrund der Wettersituation etwas holprig. Der für Donnerstagabend angesetzte Vorlauf im Leichtgewichtseiner wurde nach der Waage erst verschoben und dann abgesagt. Die Neuansetzung der Einerrennen für Freitag hatte aber auch Vorteile. Da nun Vorlauf und Hoffnungslauf am gleichen Tag stattfinden mussten, entfiel das für Freitag geplante Bahnverteilungsrennen im Leichtgewichtsdoppelvierer. Den deutlich schnelleren Vorlauf im Einer gewann Natalie mit großem Vorsprung, zog damit direkt ins Finale A ein und konnte so den Hoffnungslauf überspringen. Im Finale ging Natalie am Samstagmittag dann genauso entschlossen ans Werk und stellte von Beginn an klar, dass sie gewillt war, das Rennen zu gewinnen. Auf den ersten Streckenviertel konnte eine Verfolgerin noch etwas mithalten, dann zog Natalie kontinuierlich davon, holte Gold, den Meistertitel und die WM-Nominierung im Einer mit fast zehn Sekunden Abstand zur Silbermedaille. Abschließend ging Natalie, in einem vom Deutschen Ruderverband(DRV) zusammengesetzten  Leichtgewichtsdoppelvierer, an den Start, und gewann mit der Renngemeinschaft die Silbermedaille. Natalie wurde vom DRV im Leichtgewichtseiner für die U23 Weltmeisterschaften  in Plovdiv (Bulgarien) vom 19.-23.07.2023 nominiert. Sie befindet sich bereits mit ihrem Trainer Thomas Kornhoff in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung  in Wien.

Fotos: Detlev Seyb und Maren Derlin/meinruderbild.de