DORTMUND IM DEZEMBER – IMMER KEINE REISE WERT

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Zufriedenstellende Ergebnisse für Rhenan*innen Bei DRV-Kaderüberprüfung und Langstrecke

Am ersten Dezemberwochenende fand die traditionelle DRV-Kaderüberprüfung mit 2.000m-Ergometertests und 6.000m Langstrecke im Kleinboot statt. So traditionell dieses Ereignis auch sein mag – dem Vernehmen nach fand dieses Ereignis zum 43. Mal statt – so umstritten ist die Sinnhaftigkeit dieser Kaderüberprüfung sowohl aus trainingsmethodischer als auch organisatorischer Sicht unter den Trainern. Wie dem auch sei, es ist kaum eine erfolgversprechendere Maßnahme denkbar, möglichst alle Leistungssportler*innen des gesamten Verbandes einem vermeidbaren Infektions- und/oder Erkältungsrisiko auszusetzen: Kuschelige Nähe durch 500 Sportler*innen im Gebäude, ein paar Minusgrade und etwas Wind auf der Ruderstrecke. Unerschrocken machte sich dennoch eine kleine Gruppe vom Stützpunkt Koblenz, drei Rhenan*innen und zwei Neuwieder, auf den Weg. Für die Rhenania gingen Natalie Weber im SF 1x A LG, Thea Dimitrova im JF 1x A und Philipp Jensen im JM 1x A an den Start. Während Natalie und ihre Neuwieder Kollegen bereits am Samstag die Ergotests bestreiten durften, stand für die U-19-Athlet*innen nur die sonntägliche Langstrecke auf dem Programm. Irgendwie fanden an diesem Samstag jedoch Ruderergometer und Natalie nicht wirklich zueinander. Natalie konnte ihre Vorjahresplatzierung bei den Ergometertests verbessern, und lieferte die viertschnellste Zeit ab. Jedoch blieb sie mit der erreichten Zeit hinter ihrem Vorjahresergebnis und deutlich hinter den aus den Trainingsergebnissen erwartbaren Leistungen. Wenig tröstlich scheint die Tatsache, dass die vor ihr platzierten Ruderinnen ebenfalls mit ihren Geräten haderten, und noch deutlicher hinter ihren jeweiligen Vorjahreszeiten blieben. Die für eine Berechtigung, sich der nationalen Ausscheidung zur Bildung eines Olympiaqualifikationsbootes im März stellen zu dürfen, erforderliche Zeit wurde von nur einer Starterin– knapp– erreicht. Nach den Vorgaben des DRV konnte diese Berechtigung aber auch mit einer Top-Fünf-Platzierung auf der sonntäglichen Langstrecke errudert werden. Trotz der fehlenden Bootskilometer– hochwasserbedingt fanden in den letzten vier Wochen nur fünf Rudertrainings, davon vier auf der Regattastrecke Köln, statt – wurde dieses Kriterium mit Platz drei klar erfüllt. Erfreulich ist, dass gegenüber der Vorjahresplatzierung nicht nur fünf Plätze gutgemacht werden konnten, sondern dass auch der Abstand zur Siegerin um etwa 40 Sekunden verringert werden konnte. Bedauerlich ist, dass der Rückstand von 8 Sekunden auf den Sieg, bzw. drei Sekunden auf Platz zwei auf den 6.000m wohl auch noch irgendwo zu holen gewesen wären. Nach hinten konnte sich Natalie aber einen deutlichen Sicherheitsabstand schaffen. Mit seinem Aufstieg aus dem Junioren B-Bereich stellte sich Philipp Jensen hier erstmals der Konkurrenz der Junioren A. Er ruderte ein sehr ordentliches Rennen, das er mit Platz 19 im Mittelfeld beendete. Trotz des deutlichen Gegenwindes konnte er als Leichtgewicht den Rückstand auf den Sieger mit 01:49 deutlich unter 2 Minuten halten. Im Vergleich zu potenziellen leichten Partnern und innerhalb seines Jahrgangs hat er sich für die kommende Saison eine gute Ausgangsbasis verschafft. In unserem letzten Rennen des Tages ging Thea Dimitrova im JW 1x ins Rennen, in dem sie sich, wie zuvor schon Philipp, als Leichtgewicht gegen die schwere Konkurrenz und den Gegenwind stemmte. Je länger das Rennen dauerte, umso weiter nach vor schob sich Thea, die das Rennen mit der sechstschnellsten Zeit auf Platz 8 beendete. Platz 8 deshalb, weil zwei Sekunden vor ihr drei Ruderinnen zeitgleich den fünften Platz belegten. Eine wirklich gute Leistung und ein Top-Ergebnis für Thea! Alles gut überstanden, falls nun nicht im Nachgang zu diesem Wochenende auftretende Erkrankungen das weitere Training beeinträchtigen. Noch ausbaufähig scheint die Performance des Trainers, Thomas Kornhoff, der nach der Entführung seiner Handschuhe durch eine Sportlerin, mit klammen Händen 60 Kilometer (=fünf Rennen) mit dem Fahrrad begleitet hat. Für das nächste Jahr soll dann versucht werden, die Strecke ohne Handschuhe und zusätzlich auch barfuß sechsmal rauf und runter zu radeln.

Fotos: Detlev Seyb/ meinruderbild.de